Nikotinabhängigkeit

Nikotin macht süchtig. Nach dem Inhalieren des Zigarettenrauchs gelangt Nikotin über die Lunge in die Blutbahn. Der überlebenswichtige Gehirnstoffwechsel ist durch die so genannte Blut-Liquor-Schranke vor körperfremden Stoffen geschützt. Nikotin durchdringt diese Schranke jedoch problemlos. In verschiedenen Teilen des Gehirn finden die Nikotinmoleküle die Rezeptoren für einen körpereigenen Botenstoff namens Acetylcholin.

Nikotin ist dem Acetylcholin ähnlich, es bindet sich an dessen Rezeptoren und schaltet die Ausschüttung unterschiedlicher Neurotransmitter ein – wie Dopamin, Serotonin, Noradrenalin und Endorphinen . Die Wirkung ist bemerkenswert: Nikotin erregt und hemmt zur gleichen Zeit. Der Körper spannt sich an: Das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt, die Durchblutung der inneren Organe und der Körperperipherie wird reduziert, die Körpertemperatur sinkt. Diese Form der Anspannung ist der typischen instinktiven Reaktion auf eine Bedrohung ähnlich, bei der sich der Körper auf eine Flucht oder einen Angriff vorbereitet.

Ein Zug an einer Zigarette bringt also den Körper in einen Alarmzustand. Dennoch werden Raucher nicht müde, die entspannende Wirkung einer Zigarette zu preisen. Es wird vermutet, dass Nikotin besonders auf das Belohnungszentrum im Gehirn wirkt und zwar dem Nucleus accumbens. Er sorgt für ein gutes Gefühl, die Entspannung, all das, wofür das „Ich rauche gern“ -Lebensgefühl der unverbesserlichen Raucher steht. Daneben entsteht beim Nikotinabbau im Körper Nikotinsäure, ein Vitamin des Vitamin-B-Komplexes, das gefäßerweiternd wirkt und die mentale Leistungsfähigkeit stärkt. Nikotin stresst und entspannt zugleich, welcher andere Stoff hat solche Fähigkeiten!
Eine weitere Erklärung für die suchtmachende Wirkung des Nikotins liegt nicht in der Art des Stoffes begründet, sondern in der Art der Aufnahme.

Der Zigarettenrauch wird inhaliert und das Nikotin erreicht innerhalb von sieben Sekunden das Gehirn. Jeder Zug ist ein kleiner „Kick“, ein fast explosiver Anschub des Gehirnstoffwechsels. Obwohl Nikotinpflaster oder -kaugummis, die gleiche Menge Nikotin wie Zigaretten abgeben, würde kein Raucher das Gefühl der Nikotinaufnahme über die Lunge damit vergleichen. Der plötzliche „Kick“ nach einem tiefen Lungenzug bewirkt ein kurzes Gefühl der Entspannung und Belohnung, das bald wieder vergeht und dann natürlich eine stille Unzufriedenheit hinterlässt, und vor allem den Wunsch nach mehr. Weitere Suchtstoffe werden unter den knapp 600 Zusatzsubstanzen vermutet, die die zigarettenherstellenden Firmen dem Tabak beimischen.

Es gibt viele Wege sich von der Zigaretten- und Nikotinabhängigkeit zu befreien. Den meisten Erfolg verspricht eine Kombination aus psychischer Unterstützung
Therapie
Psychische Unterstützung zur Entwöhnung
Bei allen Behandlungsformen muss der ehrliche Wille, wirklich aufhören zu wollen, vorhanden sein. Innere Motivation gibt es nicht auf Rezept. Daher ist es wichtig, sich mit dem Rauchen zu beschäftigen und sich selbst kritisch als Raucher in Augenschein zu nehmen. Wenn das Rauchen einem selbst nicht genügend „stinkt und zum Hals raus hängt“.
Bei der Hypnose wirkt der Behandler auf das Unbewusstsein des Rauchers ein. In einem ersten Schritt wird das Rauchen mit unangenehmen Vorstellungen verbunden. Dann wird danach das Nichtrauchen mit positiven Gefühlen zusammen gebracht. Bei der Hypnose ist die Erfolgsrate sehr von dem einzelnen Behandler, aber auch von der grundlegenden Motivation des Rauchers, abhängig.
Hypnose